GESCHICHTE DER STUDIERENDENMEILE
Der Verein Studierendenmeile e. V. wurde im Jahr 2011 vor allem durch die Initiative des Allgemeinen Studentischen Ausschusses (AStA) ins Leben gerufen. Angeregt durch einen Antrag des Studierendenparlaments (StuPa) der Viadrina machte sich die damalige AStA-Referentin für Hochschulpolitik Innen auf die Suche nach neuem studentischen Freiraum und bekundete mehrere leerstehende Örtlichkeiten in Frankfurt (Oder). Anlass dafür war die anstehende Renovierung des Logenhauses der Viadrina, in dem bis dahin den meisten studentischen Initiativen Räumlichkeiten zur Verfügung standen. Durch die Renovierung bestand die Notwendigkeit aus dem Logenhaus auszuziehen, was vielen Initiativen den Raum zur Verwirklichung verwehrte und sie demnach obdachlos wurden. Auch das AStA-Büro, welches beim Studentenwerk Frankfurt (Oder) in der Paul-Feldner-Straße war, musste aufgegeben werden, da das Studentenwerk die Räumlichkeiten selbst benötigte.
Nach einigen Treffen mit der Universitätsleitung und dem Dezernat 1 der Viadrina wurde der Hinweis gegeben, dass es in der Großen Scharrnstraße eventuell geeignete Räumlichkeiten geben könnte, die lange Zeit leerstehend waren. Dies war der Startschuss für das Projekt „studentischer Freiraum“. Bei dieser Umsetzung wurde die AStA-Referintin für Hochschulpolitik Innen verstärkt vom Referat Städtepolitik unterstützt. Im weiteren Verlauf folgten die Referate Hochschulpolitik Außen und Öffentlichkeit. Dieses Unterfangen fand schnell Zustimmung in der Frankfurter Zivilgesellschaft, welche darin gipfelte, dass die in Frankfurt (Oder) ansässigen Serviceclubs einen mit 10.000 € dotierten Bürgerpreis auslobten und diesen an den oben genannten Personenkreis verliehen. Somit war eine Anfangsfinanzierung gesichert, welche durch eine Zusage der Universität für die Übernahme von laufenden Kosten noch zusätzlich aufgebessert wurde. Auch in der verfassten Studierendenschaft konnte sich die Sicht durchsetzen, dass diese Idee unterstützenswert sei. Durch die Beschlüsse 53 und 54 des Studierendenparlaments der Europa-Universität Viadrina der XXI. Legislaturperiode in seiner 6. Sitzung am 3. November 2011 wurden die Modalitäten der Auszahlung festgelegt. |
Nach der erfolgten Schlüsselübergabe durch die WohnBau an den neugegründeten Studierendenmeile e.V. konnte dieser im Januar 2012 die Räumlichkeiten beziehen. In der Anfangsphase konzentrierten sich die Aktivitäten der Vereinsmitglieder und des Vorstands primär auf den Umzug sowie die Instandsetzung und Renovierung der Räumlichkeiten (Streichen, Fliesenlegen, Putzen, Einrichten, etc.), welche durch unvorhersehbare Ereignisse wie Rohrbrüche immer wieder erschwert wurde. Dennoch konnte im Jahr 2011 mit dem ersten Straßenfest bereits zum ersten Mal gezeigt werden, dass die Große Scharrnstraße ihrem Dornröschenschlaf entrissen wurde.
Seit dieser Zeit etablierte sich ein reichhaltiges kulturelles und nachbarschaftliches Leben. Dieses zeichnete sich vor allem durch regelmäßige Veranstaltungen wie das jährliche Straßenfest bzw. den Tag der offenen Tür, den Weihnachtsflohmarkt, das studentische Kunstfestival „ART an der Grenze“, verschiedene „get together“s und nicht zuletzt das AnwohnerInnen Café aus. Auch unregelmäßig stattfindende Events wie Filmvorführungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Arbeitseinsätze zur Verschönerung der gesamten Straße tragen zu einem regen Kulturleben in der Innenstadt bei. Im Jahr 2013 wurde schließlich der bisher letzte große und weithin sichtbare Schritt mit dem Einzug des KuKuWas (Kunst&Kulturwohnwagen), realisiert. Dieser dient als Frankfurts erstes öffentliches Bücherregal und findet in der Studierendenschaft und bei den EinwohnerInnen Frankfurts und Słubices rege Aufnahme. |